Bücherverbrennung in Königsberg

Die Bücherverbrennung in Königsberg am 10. Mai 1933 war eine Gemeinschaftsaktion der Studenten von Universität und Handelshochschule. Generalstabsmäßig organisierten sie die Sammlung der Bücher in Bibliotheken und Privathäusern und auch den Ablauf der Veranstaltung. Morgens wurde zunächst der Schandpfahl aufgestellt, auf den viele Universitätsstädte verzichtet hatten. Ein über zwei Meter hoher Baumstamm wurde auf dem Trommelplatz errichtet, umwickelt mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne und bestückt mit „undeutschen“ Schriften, die an den Stamm genagelt wurden.

Abends wurde dann, erneut mit der Fahne der Weimarer Republik versehen, ein Holzstoß errichtet, auf den ein Bücherregal mit Büchern gestellt wurde. Die Veranstaltung begann mit Reden, die aus einem PKW gehalten wurden. Horst Krutschinna, Kreisführer der NS-Studentenschaft und SA-Sturmbannführer, hielt die Feuerrede, in der er dazu aufrief, die gesammelten Bücher als Symbol der Reinigung zu verbrennen. Nach seiner Rede wurden die Bücher unter Sieg-Heil-Rufen in Brand gesteckt. Zum Abschluss der Aktion zogen die Studenten durch die Stadt zur Universität, wo sie weitere Reden bei einer Abschlusskundgebung erwarteten, ehe das Hort-Wessel-Lied gesungen wurde.