Bücherverbrennung in Kehl

Die Bücherverbrennung in Kehl wurde nicht von Studenten, sondern von der Hitlerjugend organisiert. Am 24. Juni 1933 errichteten sie auf dem Marktplatz in Rahmen einer Sonnenwendfeier einen Scheiterhaufen, um unter den Blicken eines interessierten Publikums Bücher zu verbrennen. Die Bücher sammelten sie in Buchhandlungen und Büchereien, aber auch in privaten Haushalten in den Tagen vor der Aktion. Die Veranstaltung begann mit einem Umzug, an dem schon Kinder ab 6 Jahren teilnahmen. Sie zogen zum Marktplatz, wo der Ortsgruppenleiter der NSDAP die Verbrennungs-Zeremonie mit einer Festrede begann. Nach einem gemeinsamen Lied und einer weiteren Rede traten schließlich Sprecher auf den Plan, die einige der Feuersprüche ausriefen. Unter anderem den über Erich Maria Remarque, dessen Buch „Im Westen nichts Neues“ bereits 1931 den Gemeinderat beschäftigt hatte, als die NSDAP erreichte, dass das Buch aus der Bücherei entfernt wurde.