Bücherverbrennung in Heidelberg

Schon am 11. März 1933 gab es in Heidelberg die erste Bücherverbrennung vor dem Gewerkschaftshaus in der Rohrbacherstraße, die nichts mit der studentischen Bücherverbrennung zu tun hatte, sondern eher im Zusammenhang mit den Verfolgungen stand, die in Folge der Reichstagsbrandschutzverordnung auftraten. SA- und SS-Trupps stürmten das Haus, sammelten Akten und Literatur ein, warfen sie auf die Straße und verbrannten sie dort. Eine Aktion die durch ein Pressefoto dokumentiert wurde.

Die studentische Aktion fand erst am 17. Mai 1933 statt, auf dem Universitätsplatz, nachdem es im Vorfeld einige Probleme gegeben hatten, zum Beispiel, dass aus Privathäusern nicht viele Bücher gesammelt wurden und auch die städtische Volksbücherei nicht viel beisteuern konnte.

Die Reden an dem Abend wurden von Studentenführer Gustav Adolf Scheel und einem Vertreter einer Verbindung gehalten, ein Professor trat im Gegensatz zu den Veranstaltungen in vielen anderen Städten nicht auf. Ohnehin hielt sich der Lehrkörper bei der Aktion eher zurück.

Damit dennoch viele Zuschauer an der Zeremonie teilnahmen, zog ein Fackelzug durch die Stadt zum Universitätsplatz. Dort gab es einen Scheiterhaufen, in dem eher die Schilder und Fahnen auffielen als die Bücher, am Ende wurde alles ein Opfer der Flammen.

Eine weitere Bücherverbrennung sollte am 17. Juni 1933 im Rahmen einer Jugendkundgebung durchgeführt werden. Hier waren vor allem die Jugendorganisationen wie Hitlerjugend und BdM vertreten. Verantwortlich war für die Aktion die Hitlerjugend, daher hielt auch ihr Gebietsleiter Kempner deine Rede. Als die Bücher verbrannt werden sollten, regnete es so stark, dass sie abgesagt und auf den 16. Juli 1933 verlegt wurde. An dem Tag konnten dann ca. 2.000 Jugendliche und weitere 1.000 Zuschauer auf dem Universitätsplatz einer Bücherverbrennung beiwohnen, bei der auch die Feuersprüche verlesen wurden.

Zur Heidelberger Bücherverbrennung am 17. Mai 1933