Ernst Gläser

Ernst Gläser gehörte zu jenen Autoren, die in den Feuersprüchen extra erwähnt wurden:

„Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.“

Geboren wurde Ernst Gläser, der auch unter den Pseudonymen Anton Ditschler, Erich Meschede, Alexander Ruppel und Ernst Töpfer am 29. Juli 1902 in Butzbach. Ernst Gläser arbeitete von 1928 bis 1930 beim Südwestdeutschen Rundfunk und bis 1933 im Prophyläen Verlag. Sein gesellschaftskritischer Roman „Jahrgang 1902“ erschien 1928, international wurde er viel beachtet, die Nationalsozialisten kritisierten jedoch sein Eintreten für den Pazifismus, seine offene Darstellung der Sexualität und die Kritik an der Gesellschaft. Gläser emigrierte bereits 1933, zunächst in die Tschoslowakei und dann in die Schweiz. Im April 1939 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm sogar publizistische Aufgaben, die Nazis nutzen ihn nun als Vorzeigeautor.

An seine Erfolge vor der Bücherverbrennung und der Emigration konnte er nie wieder anknüpfen, wohl auch, weil er vor allem versuchte, seinen Sinneswandel literarisch aufzuarbeiten. Er starb heute vor 50 Jahren in Mainz.

Werke unter anderem:

  • 1924 Überwindung der Madonna
  • 1928 Jahrgang 1902
  • 1930 Frieden 1919 (auch nur Frieden)
  • 1935 Der letzte Zivilist

Kurze Darstellung von Leben und Werk

Auszug aus dem Roman „Jahrgang 1902“