06.05.1933 Errichtung eines Schandpfahls

um ursprünglichen Konzept der „Aktion wider den undeutschen Geist“ gehörte auch die Aufstellung eines Schandpfahls, eines Holzpfahls, an den Werke besonders unliebsamer Autoren geheftet werden sollten, unter anderem die Zeischrift „Die Weltbühne“, aber auch Werke von Stefan Zweig.

Obwohl die Deutsche Studentenschaft die Aktion bereits am 4. Mai aufgrund zahlreicher Proteste aus den örtlichen Gruppierungen stoppte, wurde in fünf Städten der Schandpfahl aufgestellt, unter anderem auf dem Domplatz in Münster am 6. Mai. Der Pfahl blieb stehen bis zum 10. Mai und seine Errichtung fand unter den Nationalsozialisten und den Medien Beifall wie dieser Zeitungsbericht zeigt.

Bücherverbrennung in Coburg

In Coburg brannten schon am 7. Mai 1933 die Bücher, die Hitlerjugend sorgte dafür, dass am „Tag der Jugend“, den sie initiiert hatten, im äußeren Hof der Ehrenburg eine Bücherverbrennung. Die Bücher hatten sie einen Monat zuvor, am 5. und 6. April in Leihbüchereien gesammelt. Zu der Veranstaltung gehörte nicht nur die Verbrennung der Bücher und ein Umzug, sondern auch ein Kirchgang. Organisator war der Coburger Unterbannführer der Hitlerjugend, Studienrat Franz Heimberger, Mitglied der NSDAP und Leiter der städtischen Volksbücherei.

Veröffentlicht unter Orte | Verschlagwortet mit

Bücherverbrennung in Gießen

Die Studentenschaft der Uni Gießen gehört zu jenen, die vorgeprescht sind und den 10. Mai nicht abgewartet haben. Bereits am 8. Mai 1933 gab es eine große Kundgebung in der Volkshalle, bei der der Rektor der Uni, Adolf Jeß, der hessisches Staatspräsident Dr. Ferdinand Werner und der Studentenführer Bernhard Edler von Graeve die Zuhörer auf den Nationalsozialismus, das Deutsche Reich und die echte deutsche Kultur einschworen. Im Anschluss daran verbrannten die Studenten im Becken der Fontäne Bücher und vor allem sozialdemokratische und kommunistische Zeitungen.

Gedenktafel zur Erinnerung an die Bücherverbrennung

Veröffentlicht unter Orte | Verschlagwortet mit