Der Initiator der Bücherverbrennung in Landau war in Ermangelung von Studenten die Hitlerjugend. Sie ließ es sich nicht nehmen, am 10. Mai 1933 unter Beteiligung aller Schulen und zahlreicher Schaulustiger auf dem Paradeplatz ein Feuer zu entzünden und unliebsame Bücher zu verbrennen. Die stammten vermutlich aus der Sammlung der Sozialistischen Arbeiterjugend und aus Privatbeständen.
Die „Brandrede“ hielt Unterbannbührer Müller, der vom Balkon der Kommandantur kommunistische und schwarz-rot-goldene Fahnen ins den brennenden Bücherberg warf. Wie von der Studentenschaft vorgesehen, wurde auch diese Aktion mit dem Absingen des Horst-Wessel-Liedes beendet.
Archiv des Autors: admin
Franz Werfel
Franz Werfel, am 10. September 1890 in Prag geboren, galt als einer der Hauptvertreter des literarischen Expressionismus. Dass er sich bei den erzkonservativen Kräften, die die Bücherverbrennung beförderten, keine Freunde machte, ist daher nicht verwunderlich. Bereits 1933 wurde er aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Weiterlesen
12.04.1933 Thesen „Wider den undeutschen Geist“
Ab 12. April 1933 begann die vierwöchige „Aktion wider den undeutschen Geist“, an dessen Ende die Bücherverbrennung stand. Im ersten Schritt wurden in den Universitäten 12 Thesen ausgehängt, in denen Studenten und Professoren aufgefordert wurden, sich für die Reinigung der deutschen Kultur zu engagieren. Dabei wurde, wie in den untenstehenden Thesen deutlich wird, vor allem die jüdische Kultur in den Blick genommen. Weiterlesen